Der Ojcowski Nationalpark

Der Ojcowski Nationalpark

Lage, Fläche, Geschichte

Der Ojcowski-Nationalpark liegt im südlichen Teil des Landes, in der Wojewodschaft Malopolskie, 16 km nördlich von Krakau, im Krakau Czestochowa Hochland. Der Park umfasst die Täler zweier kleiner Flüsse Pradnik und Saspowka sowie anliegende Bereiche der Jura Hochebene. Es ist der kleinste Nationalpark in Polen.

Geologie und Geomorphologie

Die geologische Basis des Parkgebiets besteht aus Jura-Kalkstein, der vor rund 150-180 Mio. Jahren entstanden ist. Infolge der Einwirkung von Karstwasser in den Ojcow-Tälern ist eine seltsame Landschaft entstanden, unterbrochen von steilwandigen Schluchten von bis zu 120 m Tiefe mit unterschiedlichen Felsformen und Restbergen.

In der Ojcow-Region gibt es zwei Arten von Kalkstein: Block-Kalkstein und Schicht-Kalkstein. Block-Kalkstein ist unempfindlich gegen Verwitterung und schafft in den Tälern wunderbare Restberge und Einzelfelsen von besonderer Gestalt (Maczuga Herkulesa („Keule des Herkules“), Igla Deotymy („Nadel der Deotyma“) und andere).

Im Parkgebiet befinden sich ca. 400 Höhlen und andere Karstformationen, wie Vauclusequellen, Kerbtäler, Karstflächen und -trichter. Zu den längsten Höhlen im Park gehören die Lokietka-Höhle 320 m), die Ciemna-Höhle (230 m) und die Zbojecka-Höhle (189 m).

Pflanzenwelt

Die Vielfalt des Reliefs und des Mikroklimas haben den Reichtum und die Verschiedenheit der Parkflora beeinflusst, die rund 1000 Arten von Gefäßpflanzen unterschiedlicher ökologischer Bedürfnisse und unterschiedlicher Herkunft umfasst, darunter ca. 50 Bergarten und über 100 wärmeliebende Arten, die hauptsächlich im Süden Europas vorkommen.

Tierwelt

Die Parkfauna ist ausgesprochen reich. Bisherige Untersuchungen weisen hin auf das Vorkommen von ca. 5500 Tierarten; ihre Gesamtzahl wird jedoch auf 12 000 Arten geschätzt. Zu den hier vorkommenden Säugetieren gehören der Dachs, die Haselmaus, das Hermelin und der Biber. Zu den interessantesten Säugetieren gehören die Fledermäuse, von denen viele in den hiesigen Höhlen leben.

Materielle Kultur und Tourismus

Die ältesten Spuren der Anwesenheit des Menschen in diesem Gebiet stammen aus der Späteren Steinzeit und sind rund 120 000 Jahre alt. Mit der Neuen Steinzeit wird der Abbau von Feuerstein und dessen Verarbeitung in der Ojcow-Region verbunden.

Im Parkgebiet befinden sich zahlreiche Architektur-Denkmäler. Dazu gehören u.a. das gut erhaltene Renaissance-Schloss in Pieskowa Skala und die Ruinen eines gothischen Schlosses in Ojcow. Beide gehörten einst zu einem mittelalterlichen Verteidigungssystem, das die südwestliche Grenze Polens schützte. In dem Schloss in Pieskowa Skala eine Abteilung des Staatlichen Kunstmuseums im Wawel untergebracht. Der Ojcow-Nationalpark verfügt über eine Dauerausstellung im Prof. Wl. Szafer-Museum, die jährlich von rund 40 000 Personen besucht wird. Ebenfalls zur Besichtigung offen sind die Lokietka-Höhle, die Ciemna-Höhle sowie die Burgruinen in Ojcow.

Das Prof. Wl. Szafer-Museum im Ojcow-Nationalpark entstand im Jahre 1965. Hier werden Daten über die Bestände und Erscheinungen im Park gesammelt, die Bedingungen zur Durchführung wissenschaftlicher Untersuchungen geschaffen und das Wissen über den Park und die Region propagiert. Angesichts der Nähe Krakaus wird der Park von zahlreichen Touristen besichtigt, die eine reiche Infrastruktur zu ihrer Verfügung haben (Museum, Wege, Unterstände, usw.).

Kontakt

Ojcowski Park Narodowy
Ojców 9, 32-045 Sułoszowa, Polen

Webseite

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