Die polnische Wirtschaft

Die polnische Wirtschaft

Einleitung

Nach der Wende von 1989 vollzog Polen große politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen. Die Einführung eines demokratischen Systems, der Wechsel von einer zentral gelenkten Planwirtschaft in die freie Marktwirtschaft und die tiefgreifenden Reformen sind Leistungen, auf die die Polen wirklich stolz sein können.

Die wichtigste Errungenschaft nach dem Beginn der 90er Jahre war die Verwirklichung des so genannten Balcerowicz-Plans, der auf den damaligen Finanzminister zurückging. Die Effekte dieses Reformprogramms waren: Freigabe der inländischen Preise, Importanstieg, strengere Kontrolle von Lohnzahlung und Finanzpolitik in Unternehmen, Einführung von Zinssätzen über der Inflation, Stabilisierung des Dollarkurses und Umtauschbarkeit des Zlotys. Dadurch hat sich die polnische Wirtschaft stabilisiert und gegenüber der Welt geöffnet. Man reformierte das Bankwesen sowie die Geld- und Kreditpolitik. Bei den Reformen des Systems waren die Umgestaltung der Eigentumsverhältnisse, das Unabhängigwerden der Unternehmen und die Anregung eines inländischen Wettbewerbs außerordentlich wichtig. In Polen schuf man einen Kapital- und einen Arbeitsmarkt. Die konsequente Durchführung seiner Wirtschaftspolitik ermöglichte Polen in relativ kurzer Zeit, zu den Ländern mit dem dynamischsten Wirtschaftswachstum in Europa aufzusteigen.

Für die weiteren Regierungen bleibt ein großes Wirtschaftswachstum absolute Priorität. Es verbessert nicht nur die Lebensqualität der Polen, sondern ist auch eine Grundvoraussetzung für das strategische Ziel der EU-Mitgliedschaft. Die Reformen aus der Zeit der Transformation und die später energisch und konsequent geführte Geldpolitik haben solide Fundamente für die polnische Wirtschaft geschaffen: eine starke Währung und eine kontinuierlich fallende Inflation von derzeit 4 %. Durch die Verwirklichung von Reformen und die verantwortungsvolle Politik der Regierung Leszek Millers aber auch durch die Verbesserung der Weltkonjunktur ist schon in der zweiten Jahreshälfte 2002 mit einer Rückkehr zum schnellen Wirtschaftswachstum zu rechnen.