Die polnische Infrastruktur

Aufgabenplan zur Entwicklung der Informationsgesellschaft in Polen für die Jahre 2001-2006. Programm e-Polska.

In den hoch entwickelten Gesellschaften wird eine starke Tendenz zum Übergang von auf Arbeit und Kapital basierenden Wirtschaft zur auf Wissen basierenden Wirtschaft, in der die Information und Informationstechnologien eine grundsätzliche Rolle spielen, beobachtet. Auch für Polen besteht eine Schlüsselaufgabe darin, sich dem Prozess des Baus der Informationsära anzuschließen, indem moderne Technologien der Informationsgesellschaft genutzt, Bedingungen zur Zusicherung eines unmittelbaren Zugangs zu Informationen geschafft, das Bewusstsein der Gesellschaft gestaltet, sowie das intellektuelle und wirtschaftliche Potential der Gesellschaft entwickelt werden. Im Hinblick auf den Prozess der Integration mit den EU-Strukturen, ist es nötig, die polnischen Lösungen und Standards an die sich gestaltende, moderne, auf Informationstechniken basierende Gesellschaft anzupassen.

Die Computeranzahl in Polen ist immer noch geringer als durchschnittlich in Europa, jedoch entwickelt sich der polnische Informatikmarkt sehr schnell. Die größten Weltcomputerfirmen – von IBM über Oracle bis Microsoft – haben in Polen ihre Vertretungen. All diese Firmen beteiligen sich aktiv an der Entwicklung des polnischen Informatikmarktes, indem sie u. a. Konferenzen veranstalten, auf denen Entwicklungsrichtungen des polnischen Internets oder von B2B (business to business) besprochen werden. Auch polnische Computerfirmen wie z.B. Opitmus, Prokom, ComputerLand Softbank und ComArch sind existent. Sämtliche dieser Firmen sind an der Warschauer Wertpapierbörse notiert.

Der Wert des polnischen IT-Marktes (Information Technology) wird heutzutage auf ca. 2,7 Mrd. USD (2,37 Mrd. Euro) geschätzt, wobei die Telekommunikationsbetreiber nicht berücksichtigt werden. Der Wert dieses Marktes wächst sehr schnell. Dies ist das größte Tempo in der ganzen Wirtschaft Polens, welches das Wachstumstempo des Landesbruttoprodukts mehrfach übersteigt. Die Branchenstruktur hat sich ebenfalls verändert; der Anteil von Hardware wird geringer – von 62 v. H. im Jahre 1997 auf 43 v. H. im Jahre 2000 – zu Gunsten des Verkaufs von Dienstleistungen und Software, entsprechend von 38 v. H. bis auf über 57 v. H.

Das Internet ist ein Faktor, durch das die IT-Branche in Polen dynamisiert werden kann. Man schätzt, dass lediglich ca. eine Million Benutzer Zugang zum Internet haben. Die Anzahl der Internetanschlüsse wächst aber sehr schnell. Dies betrifft sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen – das bestätigen Meinungsforschungen aller Forschungsinstitute, aus denen hervorgeht, dass ca. 60 v. H. der polnischen Unternehmer behaupten, der Zugang zum Internet helfe ihnen die Geschäfte führen.

Die Nutzung von elektrischen Steckdosenverbindungen ist eine Chance zur Erhöhung der Zahl der Internetsurfer und eine schnellere Ausweitung der Informatik Polens. In Polen sind Tests über die Nutzung des Stromnetzes bei Festnetztelefonen und den Zugang zum Internet sehr fortgeschritten. Polen hat die Chance, nach der Schweiz und Deutschland das dritte Land zu werden, in dem die Dienstleistung des Zugangs zum Internet mittels Stromnetz kommerziell angeboten wird.

Die jetzige Regierung setzt die Vorbereitungen zur Einführung des Programms e-Polska fort, das erlaubt folgende Ziele zu erreichen:

  • Ermöglichung eines billigeren, schnelleren und sichereren Zugangs zum Internet
  • Erhöhung des Niveaus der Gesellschaftsbildung
  • Zugänglichmachung von Dienstleistungen für die Regierungsverwaltung durch das Internet
  • Bildung eines Systems zur Erbringung von IT-Dienstleistungen zwecks Informationsübermittlung zwischen Regierungsverwaltungsbehörden, Firmen und Bürgern
  • Beibehaltung der Leaderposition auf dem Gebiet Mittel- und Osteuropas
  • Aufholung der Distanz, welche die Wirtschaft Polens von den am meisten entwickelten Weltwirtschaften unterscheidet

„Eine neue Wirtschaft, gebaut auf den Stützen des Informationssystems, der Telekommunikation und der Medien – die sich immer mehr gegenseitig ergänzen – ist eine Hoffnung für den Kapitalmarkt“. Janusz Lewandowski, ehemaliger Minister für Umwandlung des Staatseigentums in Privateigentum.

Fernsprechverkehr

In Polen ist der Markt des Festnetzfernmeldewesens im Bereich von Orts- und Ferngesprächen offen. Die Liebelasierung erstreckt sich ebenfalls auf internationale Gespräche. Wir möchten ebenfalls den Postmarkt öffnen. Wir arbeiten an einem Programm, das mit den EU-Richtlinien übereinstimmen soll und unseren Postmarkt stufenweise auf die europäische Konkurrenz vorbereitet.

In Polen ist die Telekomunikacja Polska S.A. der größte Telekommunikationsbetreiber. Sie nimmt den ersten Platz unter den Firmen Mittel- und Osteuropas im Ranking der 500 größten europäischen Firmen ein, der im Mai 2001 durch das „Financial Times veröffentlicht wurde. In ganz Europa hat die Telekomunikacja Polska den 170 Platz, u. a. vor dem deutschen Flugunternehmen Lufthansa, belegt. Damals wurde geschätzt, dass der Marktwert der TP SA sich auf etwa 9,6 Mrd. USD beläuft. Zur Zeit besitzt der Staatsschatz etwas über ein Fünftel der Aktien der Gesellschaft.

Die TP S.A. beschäftigt sich neben dem Festnetz-Fernmeldewesen u. a. mit der Datenübertragung, der Pacht von Übertragungsleitungen (darunter von Satellitenleitungen) und erbringt Rundfunkdienstleistungen. Die größte Konkurrenz für die TP SA stellen auf diesem Markt die Firmen: Netia, Telefonia Lokalna Dialog, El-Net, Niezalezny Operator Miedzystrefowy und Energis dar. Ende 2001 hatten diese Firmen insgesamt etwa 740 Tausend Abonnenten.

Das Jahr 2002 ist ein weiteres Jahr von Veränderungen auf dem Telekommunikationsmarkt. Die wichtigste Änderung ist die Aufhebung der Pflicht des Besitzes einer Konzession zur Erbringung von Telekommunikationsdienstleistungen. Nach den Telekommunikationsrechtsvorschriften kann diese Tätigkeit aufgrund einer Genehmigung geführt werden, die viel billiger und leichter zu erlangen ist.

In Polen sind drei Mobilnetzbetreiber tätig

  • Firma Centertel, die zur Kapitalgruppe der Telekomunikacja Polska S.A. gehört und das Netz von Idea Centertel bedient
  • Polkomtel S.A., die das Netz von Plus GSM bedient
  • Polska Telefonia Cyfrowa S.A., die das Netz von Era GSM bedient

Diese drei Mobilenetze haben zusammen ca. 11 Mio. Abonnenten – die Polen benutzen jetzt öfter Handys als ein stationäres Telefon. Die Abonnentenzahl der Mobilenetze wächst immer schneller, so dass bis Ende 2005 jeder zweite Pole ein Handy haben wird. Die Preise für Mobilgespräche sinken ständig und ein Handy ist für ein symbolisches Ein-Zloty-Stück zu kaufen. Ein statistischer Pole telefoniert per Handy durchschnittlich ca. 170 Minuten und sendet 8 SMS pro Monat.

In Polen wurde auch eine Ausschreibung für Mobiletelefone der dritten Generation – UMTS durchgeführt. Die Konzession für UMTS in Polen haben die auf dem polnischen Markt bereits tätigen Mobilnetzbetreiber erhalten. Die Handy-Technologie 3G startet aufgrund von Verzögerungen in der ganzen Welt, ebenfalls in Polen mit einer großen Verspätung.

Obwohl die Anzahl der Mobilenetzbenutzer in Polen schnell wächst, gibt es in Polen nicht so viele Nutzer wie in anderen Ländern Europas. Dieser Markt entwickelt sich jedoch stetig. Dies sehen auch ausländische Telekommunikationsfirmen, die immer öfter in Polen investieren. Zu diesen Firmen gehören u. a. France Telecom (TPSA und Centertel), Deutsche Telecom und Vivendi (beide bei Polska Telefonia Cyfrowa) oder Telia aus Schweden (Netia).

Bauwesen

Noch vor zwei Jahren war Warschau nach Berlin und Moskau die dritte Baustelle in Europa. Heutzutage ist der Bauboom in Polen vorbei. Es scheint jedoch so, dass dies nur ein vorübergehender Stillstand ist, der durch die inländische und weltweit rückläufige wirtschaftliche Konjunktur verursacht wird. Den Wohnungsbau haben die zwar relativ teuren, jedoch zugänglichen Kredite, Steuerbegünstigungen und die Nachfrage nach der Verbesserung des Lebensstandards stimuliert. Auf dem polnischen Markt sind polnische und ausländische Wohnungsbauunternehmen erschienen. Ihre Tätigkeit haben ebenfalls Wohnungsbaugenossenschaften erweitert.

Heutzutage scheint der Wohnungsmarkt gesättigt zu sein. Die, die sich eine neue Wohnung leisten konnten, haben dies schon getan. Die Preise stiegen an, aber der Kreditpreis fällt samt der Inflationssenkung. Die neue Regierung erklärt sich bereit, am Aufbau der Konjunktur auf dem Wohnungsbaumarkt zu arbeiten. Dazu sollen u. a. billigere, mit Staatshaushaltsmitteln subventionierte Kredite, dienen. Zusammen mit der Wiederkehr der wirtschaftlichen Belebung verbessert sich auch die Wohnungsbausituation.

Gleichzeitig hat sich der Markt von Bürobauten entwickelt. Allein in Warschau sind in den letzten 10 Jahren einige zig solcher Bürogebäude entstanden, die oft mit ausländischem Kapital finanziert wurden.

Straßen- und Eisenbahntransport

Die wichtigsten Aufgaben, die Polen erwarten, sind der Bau von Autobahnen und die Restrukturierung der PKP. Die Regierung will den Bau von Autobahnen auf die Weise beschleunigen, dass jährlich ungefähr 100-150 km Autobahn- Strecke entstehen. Wir bereiten Bauprojekte für die einzelnen Strecken so vor, dass ihr Bau gleichzeitig an mehreren Orten veranlasst wird. Wenn wir die entsprechenden Finanzierungsmechanismen sichern, so kann bereits im Jahre 2004 über den Bau von 200 km Autobahn jährlich die Rede sein. Die Eisenbahn halten wir für einen strategischen Zweig der Wirtschaft Polens. Wir erhöhen systematisch ihren Standard, so dass sie das gleichwertige Kettenglied des europäischen Eisenbahnnetzes wird.

Das Ministerium für Infrastruktur realisiert das Programm des Baus von Autobahnen und anderen landesweiten Straßen in Polen in den Jahren 2002 – 2005, das die Art und Weise der Erreichung der Ziele im Straßenbau im Detail festlegt, die in dem Regierungsprogramm „Przedsiebiorczosc – Rozwój – Praca II“ „Unternehmergeist – Entwicklung – Arbeit II“ gezeigt wurden. Bis Ende 2005 ist der Bau von ca. 550 km Autobahnen, ca. 200 km Expressstraßen, 47 neuen Ringstraßen für Ortschaften und Verfestigung von 500 km der Fahrbahndecken vorgesehen.

Mit dem Eisenbahntransport in Polen beschäftigt sich das Staatsunternehmen Polskie Koleje Panstwowe, das seit einigen Jahren ein Restrukturierungsprogramm zur Modernisierung der Infrastruktur und Eisenbahnfahrzeuge realisiert. Das Programm besteht in der Teilung der Gesellschaft in kleinere, gewinnbringende Firmen. Die Gesellschaft Polskie Linie Kolejowe wird das Eisenbahnnetz (Gleise und die Infrastruktur) bedienen, die Gesellschaft CARGO wird sich mit der Warenbeförderung und die Gesellschaft „Przewozy Pasazerskie mit der Personenbeförderung beschäftigen.

Außer der Restrukturierung und der Vorbereitung zur Privatisierung ist das wichtigste Ziel der den Eisenbahntransport bedienenden Unternehmen, die Leistungsfähigkeit der wichtigsten Eisenbahnstrecken sowie der Infrastruktur von Grenzübergängen zu erhöhen. Dies hat zugelassen die Sicherheit des Eisenbahnverkehrs zu verbessern und erlaubt es, dass die Geschwindigkeit der Personenbeförderung auf den wichtigsten Eisenbahnstrecken bis auf 160 km/h und die Warenbeförderung bis auf 120 km/h erhöht wurde. Für die nächsten Jahre ist die Entwicklung eines kombinierten Transports geplant, durch den eine bessere Nutzung der Transportinfrastruktur sichergestellt und der LKW-Verkehr auf den Straßen einschränkt werden.

Flugtransport

In Polen sind 5 wichtige internationale Flughäfen tätig: Warschau, Krakau, Poznan (Posen), Gdansk (Danzig) und Katowice (Kattowitz). Der Flughafen namens Fryderyk Chopin in Warschau bewirbt sich um die Rolle des Haupttransitflughafens für Mittel- und Osteuropa. Der Terminal II befindet sich gerade im Bau. Das polnische nationale Flugunternehmen PLL LOT ist bereits seit Anfang der 30-er Jahre im europäischen Luftraum anwesend. Dank der modernen Luftflotte, dem dichten Verbindungsnetz in Europa, der Brücke über den Atlantik, erweiterten Charterdienstleistungen und der professionellen Bedienung hat das polnische zivile Flugwesen nach 1989 eine hohe Position erreicht. Das Modernisierungsprogramm von PLL LOT ist ein reiner Erfolg.

Polen hat sich als Mitglied der Europäischen Konferenz für das zivile Flugwesen (ECAC- European Civil Aviation Conference) verpflichtet, an den unter den Auspizien der ECAC realisierten Programmen teilzunehmen. Eines dieser Programme, die zwecks der Erweiterung der Luftraumkapazität angenommen wurden, ist das RVSM (Reduced Vertical Separation Minimum). Das RVSM-Programm wird durch die Europäische Organisation zur Sicherheit der Luftfahrt EUROCONTROL mit Sitz in Brüssel realisiert. Das Programm funktioniert im Luftraum unseres Landes seit Januar 2002.

Seewirtschaft

Die polnische Seewirtschaft umfasst die Seewirtschaftssektoren, welche die Lage unseres Landes an der Ostsee nutzen. Die wichtigsten von ihnen sind:

  • Schiffbausindustrie und Schiffinstandsetzungsindustrie
  • Seehäfen und Seeanlegeplätze
  • Seefahrt

Die polnische Seewirtschaft bringt ca. 2,5 v. H. des Landesbruttoprodukts ein und ihr Anteil am Export überschreitet 6 v. H. Ihre Rolle wird größer, da die Seeindustrie der globalste Weltwirtschaftszweig ist. Dies ergibt sich vor allem aus der Tatsache, dass die meisten Industrie- und Handelszentren der Welt am Meer lokalisiert sind.

Werften

Der größte Sektor der polnischen Seewirtschaft ist die Schiffsindustrie. Polen nimmt den sechsten Platz in der Welt ein, wenn es sich um den Schiffsraum gebauter Schiffe handelt. Im Jahre 2000 haben die polnischen Werften 34 Schiffe mit einer Tragekraft von über 722 Tausend Bruttoregistertonnen (616 CGT) gebaut, deren Wert ca. 1 Mrd. USD betragen hat. Zur Zeit verfügen sie über Aufträge für den Bau von ca. 100 Schiffen mit einem Schiffsraum von über 2 Mio. CGT und einem Wert in Höhe von ca. 3 Mrd. USD.

Die Schiffsinstandsetzungsindustrie erbringt Reparaturdienstleistungen in Höhe von über 150 Mio. USD jährlich. In den letzten Jahren realisieren die Reparaturwerften komplizierte Aufträge wie z.B. Schiffsumbau, Bau von Bohrelementen und Reparatur von Bohrplattformen sowie dem Bau neuer Schiffe.

Die polnische Schiffsindustrie nimmt den dritten Platz auf der Liste der größten polnischen Exporteure ein; ihr Anteil überschreitet 5 v. H. des Gesamtexportes Polens. Die Schiffsindustrie ist auch der größte Exporteur von verarbeiteten polnischen Industrieerzeugnissen.

Alle großen Werften – früher im Besitz des Staates – wurden auf der Basis inländischen Kapitals und eigenen Verwaltungspersonals – erfolgreich privatisiert. Die polnische Schiffsindustrie ist gegenwärtig im Stadium einer fortgeschrittenen Kapital- und Organisationskonzentration. 3 Kapitalgruppen haben sich herausgebildet: Stocznia Szczecinska Porta Holding SA, Stocznia Gdynia SA und Gdanska Stocznia „Remontowa“ SA.

Die polnischen Werften nehmen keine Subventionierungsformen in Anspruch; ihre Konkurrenzposition ist schwieriger als die Position von vielen Werften in den EU-Länder, die auf eine garantierte Hilfe aus öffentlichen Mitteln rechnen bzw. sie leichter bekommen können.

Häfen

Die polnischen Seehäfen stellen einen Bestandteil der europäischen Transportinfrastruktur dar. Heutzutage ist die Hauptaufgabe der Häfen die Stärkung ihrer Funktion als intermodale Transportverbindungen, die unterschiedliche Zweige des Landtransports (des Eisenbahn-, Straßentransports sowie des Binnenwassertransports) integrieren. Mit dieser Aufgabe ist auch die Aktivität der polnischen Seehäfen bei der Gestaltung eines modernen Systems von Land- und Seetransportverbindungen sowie logistischen Wegen verbunden. In den Häfen entstehen immer öfter Logistik- und Vertriebszentren, wodurch ihre Attraktivität größer wird; sie werden zu Orten intensiver Investitionen und der Wirtschaftstätigkeitsführung.

Gegenwärtig erleben die polnischen Seehäfen eine Reformzeit. Dies betrifft vor allem die strukturellen Veränderungen bei der Verwalten der Hafeninfrastruktur und des Hafengeländes. Es kommt zur Trennung der Zone der Hafenverwaltung vom Sektor kommerzieller Hafendienstleistungen. Dieser Prozess sollte im Jahre 2003 abgeschlossen sein.

Hinsichtlich des Umsatzes halten die inländischen Seehäfen eine stabile Umschlagsgroße aufrecht, d. h. ca. 50 Mio. Tonen pro Jahr. Eine positive Erscheinung struktureller Art sind die wachsenden Umschläge von Generalladungen und Containern bei gleichzeitigem Rückgang des Anteils der Massenladungen.

Seefahrt

Die inländische Seefahrt wird immer noch restrukturiert. Der Restrukturierungsprozess dauert länger als erwartet an, und die damit zusammenhängenden Kosten sind höher als man eingeschätzt hat. Einen großen Einfluss auf diese Prozesse haben auch externe Faktoren, insbesondere diejenigen, die mit strukturellen Änderungen in der Seefahrt und im Welthandel zusammenhängen, und Folgen der Weltwirtschaftsglobalisierung sind.

Die historische Zeit der Seefahrt, die sich mit dem Transport von Hafen zu Hafen beschäftigte, geht zu Ende. Die Beförderung mit Seetransportsmitteln stellt eine der Strecken des integrierten Transportsystems vom Versender bis zum Abnehmer der Ladung dar, und genauer gesagt wird sie zum Element einer multimodalen logistischen Kette, welche die Lieferung der „Door-to-door-Dienstleistung“ im „Just-in-time“-System gestaltet.

Eine neuartige Unternehmung ist die gemeinsame deutsch-polnische Zusammenarbeit zugunsten der Verlegung eines Teils der Ladungen, die bisher von Polen nach Deutschland per Straßentransportmitteln befördert wurden, auf die Seefahrt für kurze Strecken. Dies stimmt mit dem Konzept der Europäischen Kommission from road to sea/inland waterway überein. Zu diesem Zweck werden neue Seefahrtsverbindungen samt unentbehrlicher Hafenbedienung in Betrieb genommen.