Karkonski Nationalpark

Der Karkonski Nationalpark

Lage

Der Karkonoski Nationalpark befindet sich auf dem Gebiet der Wojewodschaft Dolnoslaskie im südwestlichen Teil des Landes an der Landesgrenze zur Tschechischen Republik.

Geologie und Geomorphologie

Die Karkonosze sind die größte Berggruppe der Sudeten. Die Karkonosze bilden ein geschlossenes Massiv mit einer allgemein egalen Oberfläche, über die nur einige Erhebungen mit einer relativen Höhe von bis zu 100 m hervorragen (z.B. Wielki Szyszak – 1509 m ü. dM.). Nur der Berg Sniezka (1602 m ü. dM.) unterscheidet sich durch seine Höhe und zugespitzte Gestalt. Typische Eigenschaft der Karkonoszen ist das Vorkommen von Granitfelsen, z.B. Slonecznik (Sonnenblume), Konskie Lby (Pferdeköpfe) oder Pielgrzymy (Pilger). Zur Einförmigkeit der allgemein sanften Hänge der Karkonosze bilden die nacheiszeitlichen Schluchten und damit einhergehenden Moränenwälle und Seen einen deutlichen Kontrast.

Gewässer

Entlang des Rückens der Karkonosze verläuft die Europäische Wasserscheide, die den Zuflussbereich der Nordsee (Elbebecken) von dem der Ostsee (Oderbecken) trennt. Viele der Bäche der Karkonosze fließen in Wasserfällen die senkrechten Abhänge der nacheiszeitlichen Schluchten und Steinschwellen hinunter. Die längste Folge von Wasserfällen in den polnischen Karkanoszen bildet die Lomniczka, die zur Lomniczka Schlucht fließt.

Pflanzenwelt

Der Karkonoski Nationalpark besitzt gut ausgebildete Pflanzenstufen: das Gebirgsvorland (bis 500 m ü. dM.), die untere Hochwaldstufe (bis 1000 m ü. dM.), die obere Hochwaldstufe (bis 1250 m ü. dM.), die subalpine Stufe (bis 1450 m ü. dM.) und die alpine Stufe (über 1450 m ü.dM.). Typisch für die untere Hochwaldstufe sind die Buchenwälder. Die obere Hochwaldstufe bildet ein wenig differenzierter Fichtenwald. Die subalpine Stufe ist der floristisch reichste und bezüglich der Pflanzengemeinschaften differenzierteste Bereich der Karkonoszen. Es dominieren hier Zwergkiefernsträucher.

Tierwelt

Hauptfaktor bei der Gestaltung der naturgeschichtlichen Bedingungen der Karkonosze waren die vollständigen Vergletscherungen der Berge. Dieser Prozess war entscheidend für den spezifischen Charakter der heutigen Fauna. Unter den Wirbeltieren sind die Vögel am zahlreichsten. Insgesamt wurden etwa hundert Arten festgestellt, u.a. der Rauhfußkauz, der Sperlingskauz, der Birkhahn, der Auerhahn, die Ringdrossel und die Alpenbraunelle. In den Karkonoszen leben rund 40 Säugetierarten, darunter 16 Fledermausarten. Eine Attraktion der Karkonoszen ist der Mufflon, der hier zu Beginn des 20. Jahrhunderts eingeführt wurde.

Tourismus

Die attraktivsten Ausflugsziele sind zu jeder Jahreszeit Karpacz (Krummhübel) und Szklarska Poreba (Schreiberhau), die am Fuße des Karkonoski Nationalpark liegen. Beide Städte sind ideale Ausgangspositionen für Wander- und Skitouren in höhere Gebirgsregionen. Gut ausgeschilderte Wanderwegenetze, Fahrradverleihstationen sowie Langlaufloipen und Abfahrtspisten laden ein, die Gegend um den Nationalpark aktiv zu erkunden.

Neben der beeindruckenden Naturkulisse bietet die Region eine Vielzahl an abwechslungsreichen Sehenswürdigkeiten. Allen voran muss das sogenannte Hirschberger Tal, eine der schlösserreichsten Regionen Europas mit rund drei Dutzend Schlössern, Herrenhäusern und Palästen auf engstem Raum, genannt werden.

Den Karkonoski Nationalpark besuchen jährlich über 1,5 Mio. Touristen. Die touristische Infrastruktur umfasst 112 km Wege, 10 Lifte und 12 Berghütten. Die attraktivste Saison für Wanderungen in den Karkonoszen ist die Zeit von Mitte Mai bis Mitte Oktober.

Kontakt

Karkonoski Park Narodowy
ul. Chałubińskiego 23
58-570 Jelenia Góra
Webseite

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