Gorczanski Nationalpark

Der Gorczanski Nationalpark

Lage

Der Gorczanski Nationalpark umfasst den zentralen und nordöstlichen Teil der Gorce Berge. Er liegt im südlichen Teil des Landes, in der Wojewodschaft Malopolskie.

Geologie und Geomorphologie

In der Gorce Landschaft dominieren sanfte, kuppelförmige Gipfel. Die Flusstäler schneiden tief in das Massiv, dessen Gestalt dadurch an einen Oktopus erinnert, mit dem Gipfel des Turbacz als zentralem Scheitelpunkt. Typisches Element dieser Landschaft sind die herausragenden Sandsteinfelsen an den nördlichen Abhängen. Im Parkgebiet gibt es einige kleine Spalthöhlen. Innerhalb der Parkgrenzen befinden sich, abgesehen vom Turbacz (1310 m ü. dM.), die höchsten Gipfel der Gorce Berge: Jaworzyna Kamienicka (1288 m ü. dM.), Kiczora (1282 m ü. dM.), Kudlon (1279 m ü. dM.), Czolo Turbacza (1258 m ü. dM.) und Gorc Kamienicki (1228 m ü. dM.).

Pflanzenwelt

Charakteristisch für den Gorczanski Nationalpark sind die Bergpflanzen. Die interessantesten darunter sind die alpinen (17) und subalpinen (24) Arten, die man u.a. auf den Lichtungen der Gorce findet.

Ungefähr 95% der Parkfläche sind von Wäldern bewachsen. Ein bedeutender Teil davon ist über 100 Jahre alt. Im Baumbestand dominieren die Fichte, die Buche und die Tanne, hinzu kommen Lärchen, Ahorne, Bergulmen, Eschen und Grauerlen. Die untere Hochwaldstufe reicht von 650 bis 1100 m ü. d. M., die obere Hochwaldstufe – ab 1100 m ü. d. M. Die Hochwaldlichtungen sind durch Einwirkung des Menschen entstanden. Der Rückgang des Hirtens hat eine verstärkte Subzession der Sträucher- und Baumpflanzen auf den Lichtungen verursacht. Infolgedessen sind viele Pflanzengemeinschaften vermindert und durch für Bergweiden typische Arten, wie die Krokusse, ersetzt worden. Gegenwärtig stehen die vom naturgeschichtlichen und landschaftlichen Gesichtspunkt wertvollsten Lichtungen unter aktivem Schutz.

Tierwelt

Die Parkfauna ist typisch für die Beskiden. Bergtiere sind zahlreich vertreten. Die reiche Welt der Vögel repräsentieren Mäusebussarde, Wespenbussarde, Baumfalken, Habichte, Eulen (Uhu, Uraleule, Waldkauz, Rauhfußkauz, Sperlingskauz, Ohreule), Spechte (Dreizehenspecht und Weißrückenspecht) sowie Waldhühnervögel (Haselhuhn, Birkhuhn, Auerhahn). Es nisten hier ebenfalls der schwarze Storch, Tannenhäher, Rabe, Wasseramsel, Bergpieper und viele andere.

Im Park leben über 46 Säugetierarten, von denen die großen Raubtiere am wertvollsten sind – Luchs, Wolf, Bär, und am verbreitetsten die Hirsche, Rehe und Wildschweine. Zu den Seltenheiten müssen die Vertreter der Bilche gezählt werden, die Bilchmaus, die Haselmaus und der Siebenschläfer. Im Park gibt es auch Amphibien: Feuersalamander (Symbol des Gorczanski Nationalparks), Wassermolche (2 Arten), Grasfrösche, Erdkröten und Bergunken. Vertreter der Reptilien sind die Zauneidechse und die Waldeidechse, die Blindschleiche, die Kreuzotter und die Ringelnatter.

Bedrohungen, materielle Kultur und Tourismus

Die ersten Siedler der Region der Gorce kamen zu Beginn des 14. Jahrhunderts. Die Entstehung von Weidelichtungen dauerte bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die größte Zerstörung der Bergwälder fand im 19. Jahrhundert statt, als in leicht zugänglichen Gebieten große Teile der Urwälder massiv gefällt wurden. Die Gorce, damit auch der Park, verfügen über viele Denkmäler volkstümlicher Architektur. Die einheimische Bevölkerung hat gewisse Bräuche erhalten. Auf den Berglichtungen kann man Hirtenhütten besichtigen, die wiederholt zu Denkmälern der materiellen Kultur erklärt worden sind. Das älteste sakrale Denkmal im Parkbereich ist die Kapelle auf der Jaworzyna Kamienicka Lichtung, erbaut im Jahre 1904 von Tomasz Chlipala, genannt Bulanda. Mit der Kapelle und ihrem Gründer, einem bekannten Oberhirten und Zauberer, sind viele Legenden verwoben.

Die Parklandschaft hat einen natürlichen Charakter und die Eingriffe durch den Menschen sind unbedeutend. Sie ist daher für Naturtouristen von besonderem Interesse. Die Besucheranzahl ist relativ gering. Angesichts seiner Lage hat der Park viele Aussichtspunkte, von denen sich ein schönes Panorama der benachbarten Bergketten bietet. Besonders beeindruckend sind die Aussichten auf die Tatra, Babia Gora und die Pieniny-Berge.

Kontakt

Gorczański Park Narodowy
Poręba Wielka 590 590
34-735 Niedźwiedź
Webseite

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