Woiwodschaft Pommern

Woiwodschaft Pommern (poln. Województwo pomorskie)

wappen_pommernDer Name der Wojewodschaft zeugt am besten von ihrer Verbindungen mit der See. Faszinierend sind die Landschaften dieses Lands, aber auch seine Geschichte. Der Einfluss der Kultur vieler Nationen, die diese Geschichte geschaffen haben, kann man immer noch sehen. Pommern kann man unterschiedlich teilen, z.B. nach den historischen Kriterien – in der Zeit zwischen den Kriegen war Danzig (Gdansk) eine freie Stadt und der westliche Teil der Region gehörte zu Deutschland. Man kann auch gegenwärtige Grenzen nutzen, die die Gebiete der einzelnen Kreise abgrenzen. Es ist doch besser, beide – geographischen und kulturellen Kriterien anzuwenden. Um aber dieses faszinierende Land kennenzulernen, muss man dorthin einfach kommen.

Die Hauptstadt von Pommern ist Gdansk, und eigentlich Trojmiasto (Dreistadt). Das ist ein besonderes Konglomerat dreier großen Städten (an die weiteren, nicht weniger wichtigen Städte angrenzenden), wobei jede von ihnen ganz unterschiedliche Geschichte, heutiges Aussehen und Funktion hat. Fangen wir mit der ältesten Stadt – Gdansk an. Das äußere Erscheinungsbild der heutigen Alt- und Hauptstadt, fürsorglich wiederaufgebaut nach den Kriegszerstörungen zeigt zahlreiche Einflüsse der nicht nur polnischen, aber auch deutschen und holländischen Architektur. Heute wirkt Gdansk sehr beeindruckend dank seiner außergewöhnlichen Schönheit. Wie keine der polnischen Städte hat so sehr mit der See zusammengewachsen, dass die Schiffe im Stadtzentrum erscheinen, wo auch neulich eine Marine gebaut wurde. Der Wasserduft und Wellengeräusch verbinden sich mit dem Klang vieler Sprachen, die man hier das ganze Jahr lang hören kann. Die Touristen bewundern den Königsweg, d.h. die Dluga – Straße (Langgasse) und Dlugi Targ (Langer Markt) mit gotischem Rathaus, dessen Schmuck Neptunbrunnen und Artus Hof sind. Die ganze Stadt überragt die Marienkirche – die größte Backsteinkirche der Welt. Ihr Turm ist 78 Meter hoch. Die Gäste in Gdansk besuchen auch das Denkmal für die gefallenen Werftarbeiter, die während der tragischen Ereignisse im Dezember 1970 ums Leben gekommen sind und auch die Brigittenkirche, die mit der Entstehung von polnischen „Solidarnosc“ verbunden ist.

Die Touristen halten auch in den zahlreichen Geschäften mit Schmuck und Waren aus Bernstein, besuchen die Museen – National-, Meers- und Historisches Museum. Sehr beliebt sind die Schiffreisen – auf die Halbinsel Hel, nach Westerplatte und auch in die andere Städte von Trojmiasto. Das Ziel eines besonderen Ausflugs ist Oliwa – ein weit entferntes Stadtviertel mit der bekannten gotischen Kathedrale und der Konzertorgel.

Die zweite Stadt von Trojmiasto ist Sopot – bezeichnet als „Sommersalon Polens“. Es ist besonders malerisch gelegen zwischen der Ostseeküste und den Waldflächen der Hügel von Trojmiasto (Landschaftsschutzgebiet). Dieses elegante Badeort ist bekannt für Kasino, lange Spaziermole, stilvolle Bäder, alte Villen und vor allem Promenade – die Monte Cassino – Straße, wo man die VIPs des Kultur – und Politiklebens treffen kann. Sopot ist auch ein Kurort und Zentrum der aktiven Touristik und Geschäftsreisenziel (Tagungen, Kongresse).

Die jüngste der Trojmiasto – Städten ist Gdynia, die ihre Anfänge erst in den 20er Jahren des 20.Jahrhunderts hat. Da sind der moderne Hafen und ein Teil der Stadtgebäuden (die Stadt sollte mit der Freien Stadt Gdansk konkurrieren) entstanden, die bis heute Stolz der Architekten und Baumeister sind. Gdynia überrascht mit Modernität, Grüne und seine Hauptstraßen – Swietojanska und Starowiejska gehören zu den elegantesten in Polen. Das Ziel der Touristen ist die Kosciuszko Grünanlage – die sich tief ins Gewässer von Zatoka Gdanska (Danziger Bucht) einschneidende Küste. Hier befinden sich Passagierhafen, Jachthafen, Ozeangraphisches Museum und Seeaquarium, und auch das Schiff – Museum „Dar Pomorza“.

Die Ostseeküste, Mierzeja Helska (Helska Nehrung) und auch die Gebiete der Kujawen Seenplatte (Umgebung von Koscierzyna und Kartuzy) werden von den Kaschuben besiedelt, die besonders ihre eigene Sprache (sie kommt von der baltischen Sprachfamilie), Bräuche, Kleider und Volkskunst pflegen. Die kaschubische Sprache, ein bisschen anders auf der Halbinsel und im Land kann man oft in der Straße, in den Geschäften hören. Sie wird auch in den Schulen gelehrt, es gibt Bücher und Zeitungen in dieser Sprache, Kaschubisch wird sogar während der wissenschaftlichen Konferenzen gesprochen. Sehr verdienstvolle Organisation ist die Kaschuben-Pommern Vereinigung – Herausgeber der Publikationen, Veranstalter der Symposien und der Kulturarbeit. Die traditionellen Zentren der kaschubischen Kultur sind u.a.: Wejherowo (bekannter Altarraum, Kalvarienberg und auch Sitz des Literaturmuseums und des Museum der kaschubisch- pommerschen Musik), Kartuzy (Kaschubisches Museum), Chmielno (Zentrum der kaschubischen Keramik), Koscierzyna, und auch Zukowo (Stickereien), Wiele. Im Dorf Wdzydze Kiszewskie am Wdzydze See befindet sich das älteste polnische Freilichtmuseum, das die Kultur der Kaschuben vorstellt. Südlich von dem durch Kaschuben besiedelten Land, zwischen den Städten Tczew und Starogard Gdanski liegt Kociewie – interessante ethnographische Region, die ihre Mundart, Volkstrachten pflegt und für die Werke der Volkskünstler, auch die Poesie bekannt ist.

Pommern ist ein Touristikland und die Gastfreundlichkeit ist hier die Tradition seit Generationen. An der Ostseeküste gibt es angesehene Badeorte, unter denen man nennen soll: Ustka, Rowy, Leba und auf dem Küstenlandschaftsschutzgebiet gelegene – Bialogora, Debki, Karwia, Jastrzebia Gora und Wladyslawowo. Das sind auch Flusshafen, Wassersport- und Kulturzentren. Ostseelische, feinkörnige Strände haben keine Konkurrenz. Sie werden durch die gesunde Kieferwälder begleitet. In den Küstenortschaften entwickelt sich auch die Reit- und Fahrradtouristik.

Seit ein paar Jahren kommen die Touristen an die Ostseeküste nicht nur im Sommer. Es wurde festgestellt, dass die gesundheitliche Wirkung der Seeluft im Winter viel stärker als im Sommer ist. Auf die Herbst-, Frühlings- und Winterbesuche ist die Übernachtungs- und Gastronomiebasis sehr gut vorbereitet. Die Gäste werden auch nicht von den Organisatoren der Nachsaisonkulturveranstaltungen vergessen. Da die passive Erholung am Strand für viele Personen nicht mehr attraktiv (ungesund, unmodisch) ist, weitet sich also systematisch in den Küstenortschaften das Sport – und Kulturangebot aus, das für Personen in unterschiedlichem Alter, mit unterschiedlichen Interessen und in unterschiedlicher Form geeignet ist. Die Küstenzentren sind Mittelpunkte der Unterhaltung, Konferenzen und Kongresse. Ustka ist auch ein Kurort. Besonders Interessanter Teil der Küste ist das Gebiet von Slowinski Nationalpark mit den größten Wanderdünen Europas (bis zu 42 Meter hohe) gehören und den Zentren der geschützten Pflanzen. Große Attraktion ist auch Wanderausflug durch diese Dünen, und auch die Reise mit der besonderen Bahn, deren Route in Dorf Czolpino anfängt. Im Dorf Smoldzino befindet sich ein interessantes Naturmuseum und im Dorf Kluki – ein Freilichtmuseum.

In der Nähe der Seeküste liegt das alte Slupsk – betrachtet als die Kulturhauptstadt des Mittelteils von Pommern. Es befinden sich dort das Schloss der Pommernfürsten mit dem Museum von Mittelpommern, gotische Kirchen, Theater. Slupsk ist auch ein Ort der internationalen Klavierkonzerte. In der Nähe liegt Swolowo – Dorf der kulturellen Erbschaft Pommerns genannt, das die Sammlung der Architektur der Skelettkonstruktionen – zur Zeit an Touristik angepasst.

Bemerkenswertes Land, gelegen zwischen den Gewässern von der Ostsee und Gdanska Golf ist Mierzeja Helska (Helska Nahrung), besiedelt von den Kaschuben, die sich mit der Fischerei beschäftigen. Es ist auch ein Landschaftsschutzgebiet und die Geschichte des Kampfes gegen See um die Halbinsel ist sehr faszinierend. Die einzelnen Badestellen haben ein bisschen unterschiedliche Farben – Jastarnia, heutige Stadt, erinnert an eine Fischersiedlung; Jurata – ist sehr eleganter Kurort, Hel dagegen, gelegen an der Spitze der Nehrung verführt durch reizvolle Gassen, Fischerhäuschen, Räuchereien, Kunstgalerien und Schenke. Alle Städte der Halbinsel haben die Meerverbindungen mit Gdansk, Gdynia und Sopot.

Mierzeja Wislana (Weichsel Nehrung), also Jantarowe Wybrzeze (Bernsteinküste) – Landschaftsschutzgebiet bildet reizvolle Landschaft für die Sommererholung. Unter den beliebten Badeorten muss man Krynica Morska, Stegna und Sztutowo nennen. Das nahe gelegene Land von Zulawy – polnischer Landsenke in der Gabel der Flussarme der Weichsel kann das Interesse der Naturfreunde, der Fans von Kanutour und auch der Liebhaber der alten Architektur holländischer Abstammung wecken.

Südlich von der Seeküste liegen die Seenplatten – Bytowskie, Kaszubskie, Kociewskie. Es sind Länder malerischer Landschaften – Wälder, Seen und Hügel, ideal für die Touristik – Wanderungen, Fahrradausflüge, Kanutours durch die Flüsse Wierzyca, Slupia, Radunia. Die Hauptzentren der Erholung sind Bytow (bekannt für das Schloss-Museum), Kartuzy, Koscierzyna samt zahlreicher agrotouristischer Zentren – gelegen in den Dörfern, und auch inmitten der Wälder. Das Touristikzentrum von Südkaschuben ist das alte Chojnice, gelegen in der Nähe des Nationalparks Bory Tucholskie und des Dorfs Charzykowy am Charzykowskie See, das das Hauptzentrum der Segelsportarten in Polen ist, dessen Tradition auf die 20er Jahren geht.

Die wertvollen Denkmäler der Architektur findet man in den pommerschen Städten. Besondere Stelle nimmt darunter das Kreuzritterordensschloss in Malbork ein – gehalten für ein der größten Wehrbauwerke Europas. Die ehemalige Hauptstadt des Kreuzritterordensstaats ist heute das Museum mit der historischen und künstlichen Sammlung, die auch für die Bernsteinsammlung bekannt ist. Im Schloss finden die Shows „Licht – Klang“ statt. Über wertvolle Denkmäler verfügen auch andere Städte, u.a. Kwidzyn (Keuzritterordensschloss), Sztum (Schloss), Pelplin (Kathedrale, Museum mit Exemplar der „Bibel“ von Gutenberg, Gniew (Stadt-Denkmal, Schloss, Ort der Ritterturier) und auch Tczew (Weichsel Museum) und Starogard Gdanski.

Lage

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