Der Gory Stolowe Nationalpark
Lage, Fläche
Der Gory Stolowe Nationalpark umfasst den polnischen Teil der Gory Stolowe, die zu den Mittleren Sudeten gehören. Der Park liegt in Südwestpolen, in der Wojewodschaft Dolnoslaskie, in der Region Ziemia Klodzka (Glatzer Bergland) an der Grenze zur Tschechischen Republik. Gegründet wurde er im Jahre 1993.
Sehenswürdigkeiten rund um den Gory Stolowe Nationalpark
Der Nationalpark Gory Stolowe liegt in der Region Ziemia Klodzka (Glatzer Bergland) und ist umgeben von vielen einzigartigen Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen. Über die Landesgrenzen hinaus, ist die Gegend für ihre zahlreichen Heil- und Mineralquellen und traditionsreichen Kurorte in Duszniki Zdrój (Bad Reinerz), Polanica Zdrój (Altheide Bad) und Ladek Zdrój (Bad Landeck), bekannt. Daneben gilt es eine Vielzahl kleiner sehenswerter Städtchen und Dörfer zu entdecken und die wunderschöne Natur zu genießen.
Geologie und Geomorphologie
Das Relief der Gory Stolowe hat sich während der letzten 70 Mio. Jahre geformt. Die Gory Stolowe besitzen eine in Europa einzigartige Tafelstruktur und bezaubern mit ihren fantastischen Felsenformen. Zu den allgemein bekannten Formen gehören „Kwoka“ (die Henne), „Wielblad“ (das Kamel), „Glowa wielkoluda“ (der Kopf des Riesen). In der Sandsteinzone hat sich ein System von Korridoren herausgebildet, die Felsenlabyrinthe formen. Besonders bekannt und sehenswert sind die der „Bledny Skale“ (Irrende Felsen).
Von den 650 Arten von Gefäßpflanzen, die im Park vorkommen, stehen 46 unter Artenschutz. Die Pflanzendecke des Parks gehört zur unteren Hochwaldstufe. Gegenwärtig besteht sie hauptsächlich aus einem Wald von Fichten fremder Herkunft, welche zur Wende des 19. und 20. Jahrhunderts hier angepflanzt wurden, um gefällte Buchen- und Tannenwälder zu ersetzen. In kleinen Bereichen (3% der Waldfläche) haben sich fast natürliche Waldgemeinschaften erhalten.
Tierwelt
In den ausgedehnten, geschlossenen Waldkomplexen des Parks kann man häufig Hirsche, Rehe, Wildschweine, Füchse, Eichhörnchen (schwarze und rote Gattung) sowie kleine Nagetiere antreffen. Von den insektenfressenden Säugetieren ist der Igel häufig vertreten, seltener die Zwergspitzmaus und die für Berggegenden typische Bergspitzmaus.
Ornithologische Rarität sind hier das Haselhuhn, die Schnepfe, der schwarze Storch, der Wespenbussard, der Baumfalke sowie der für die Region der Taiga typische Sperlingskauz und Rauhfußkauz. In den Felsen nisten Uhus, Turmfalken, Raben sowie auch Hausrotschwänze und Kleiber. Die ausgedehnten Grasflächen sind Brutplatz für die in Europa seltenen Wachteln und Wachtelkönige. Unter den mit dem Wasser verbundenen Vögeln muss auf die an den schnellen Bächen lebenden Wasseramseln und Bergstelzen hingewiesen werden.
Von den in Polen verbreiteten Reptilienarten leben in den Gory Stolowe die Kreuzotter, die Ringelnatter, die Zauneidechse und die Blindschleiche. Zu den selteneren Amphibien gehören der Salamander sowie der Bergmolch, der Kammmolch und der Gemeine Teichmolch.
Materielle Kultur
Die Geschichte der Gory Stolowe ist mit der Geschichte des Klodzko-Landes, gelegen an der Grenze von Schlesien, Böhmen und Moravien, eng verbunden. Schon in uralten Zeiten führten Verkehrswege durch das Klodzko-Land, entlang den wichtigsten Tälern zwischen den Gory Stolowe und Orlickie, und verbanden die Mährische Senke mit dem Odergebiet. Zur Überwachung dieser Wege dienten befestigte Burgen: Homole (bis heute erhaltene Ruine), Ratno und Radkow, die zum ersten Mal zur Wende des 13. und 14. Jahrhunderts erwähnt werden.
Nach Ende der Hussitenkriege wurde das 16. Jahrhundert zu einer fast hundertjährigen Aufbau- und Entwicklungsphase der Region. Zu der Zeit wurde die heilende Kraft der bis heute genutzten Quellen in Kudowa, Duszniki und Polanica entdeckt und begann die Leinen- und Tuchfabrikation. In Duszniki hingegen entwickelte sich die Papierindustrie und hier befindet sich eine der ältesten erhaltenen Papierfabriken in Europa, aus dem Jahre 1605.
Kontakt
Siedziba Dyrekcji Parku Narodowego Gór Stołowych
ul. Sloneczna 31
57-350 Kudowa Zdrój