Die polnische Chemische Industrie

Firmen, die sich mit der Herstellung von Grundchemikalien beschäftigen (Kunstdünger, Kunststoffe, synthetische Farbstoffe, Kautschuk etc.) sowie Gummierzeugnisse verzeichneten insgesamt einen Anstieg des Werts der Produktion bis auf über 12 Mrd. Euro.

Die steigende Nachfrage für Erzeugnisse der chemischen Branche führte in Polen in den 90. Jahren zu einem quantitativen Anstieg der Produktion. Mit der Entwicklung der Automobilindustrie stieg auch der Bedarf an Erzeugnissen der Gummiindustrie (vor allem Reifen), und die Konjunktur im Bauwesen führte zu einer größeren Nachfrage für PVC-Erzeugnisse. Die Investitionsaufwendungen in der chemischen Industrie stiegen Ende 2000 um 21,4 v. H. an. Ihr Gesamtwert betrug fast 1,1 Mrd. Euro.

Polnische chemische Firmen sind größtenteils Handelsrechtsgesellschaften und Genossenschaften. Die Staatsunternehmen machen ca. 0,5 v. H. der Firmen der Branche aus. Flaggschiffe der polnischen chemischen Industrie sind die Chemiewerke Police, Stickstoffwerke Pulawy, Anwil Wloclawek, Stomil Olsztyn, Reifenfirma Debica und Stickstoffwerke Tarnów. An dem Kapital der großen Unternehmen der chemischen Industrie (Beschäftigung größer als 50 Personen) haben die ausländischen Investoren einen Anteil von ca. 15 v. H.

Die größten ausländischen Konzerne, die derzeit auf dem polnischen Markt präsent sind, sind Michelin, die britische BOC Group, die amerikanische Goodyear und die japanische Bridgestone. Insgesamt waren die Firmen des chemischen Sektors Arbeitgeber für 210 Tsd. Personen.